
08.10.2007 17:03:40
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mmh, also mal zum letzten Kommentar:
Letzten Endes ist es bei vielen Promotions doch gang und gäbe, dass man eine bestimmte Anwesenheitszeit im Markt hat. Das ist letztlich ja auch durch gewisse Rahmenbedingungen wie Öffnungszeiten vorgegeben - eine Promotion um 8 Uhr morgens oder 3 Uhr nachts macht jetzt nicht ganz so viel Sinn. Das betrifft aber dann nicht nur Jet Services, sondern eigentlich alle Promo-Agenturen. Da dürften wohl nur noch geschätzte 2-5% der Promotoren als Freelancer durchgehen - weil sie mit eigenem Stand rein auf Provi durch die Lande touren und sich Orte und Genehmigungen selbst aushandeln müssen.
Eine gewisse Freiheit hast Du aber immer noch, indem Du für jedes WE neu entscheiden kannst, ob Du eine Promo annimmst und in welchem Markt (sofern verfügbar). Keiner kann Dich zwingen im Sinne von: "Du musst diesen Monat aber noch ..." - Du hast keinerlei Verpflichtungen außer Deinen Hintern für die 2 Tage, für die Du grad mal wieder unterschrieben hast, in den Markt hoffentlich Deiner Wahl zu bewegen und dort Drucker dem Kunden schmackhaft zu machen. Du kannst Dich jedes WE dafür entscheiden, für eine ganz andere Firma oder gar nicht zu arbeiten. Woanders, wo Du Deine Sozialleistungen hast, musst dummerweise auch Du gewisse Kündigungsfristen einhalten, die nach der Probezeit nun auch nicht grad kurz sind. Wobei Jobs, die so kurz sind wie manche Promo- und halt auch Messejobs, ähm ok, 5. LSK kann man sich sicher auch noch holen, einmal und nie wieder für eine Agentur arbeiten und die LSK für einen Tag Arbeit da hin legen, aber ob das eigentlich so gedacht ist? Welche Agentur zahlt dann wie viel von Deiner Krankenkasse und Rentenversicherung?
Nun hat Jet eben ein rein zeitbasiertes Abrechnungsmodell - was ich so weit ok finde, weil es sehr viele sehr unterschiedliche Märkte gibt - zwischen 2 und 50 Druckern am Tag hatte ich schon alles. Man könnte es natürlich auch auf Provision umstellen und die Zeiten lockerer nehmen - womit Du wohl eher weniger ein Problem haben dürftest bei Deinem starken Markt - übrigens ist da keiner zum soundsovieltbesten Verkäufer "gewählt" worden, sondern das ging damals streng nach Abverkäufen (Gesamtumsatz/bestimmte Aktionsprodukte), und in der Pampa kratzt man nicht mal ansatzweise an den Umsätzen in den größten Märkten der größten deutschen Städte.
Aber die zeitbezogene Bezahlung (auch Handwerker und sonstige Freelancer kann ich stundenweise bezahlen!) setzt eben auch voraus, dass jemand diese Zeit auch tatsächlich arbeitet - was vielen, vielen HP-Promotoren leider irgendwie nicht so ganz gelungen ist, wie ich immer mal beobachten konnte, wenn wir zu zweit im Markt waren oder ich für ein anderes Produkt im Markt stand. Arbeitszeiten von 12-19 Uhr inkl. 2 Stunden Pause waren da wohl das Normalmaß, 60-70 Euro Tagessatz vielleicht gerechtfertigt. Klar könnte Jet auch hingehen und sagen: ok, wir zahlen noch 70 Euro am Tag und ihr könnt euch aussuchen, wann ihr eure 6 Stunden da absteht. Hätte aber z.B. ich keinen Bock drauf, denn der Tag ist sowieso weg und dann hab ich auch lieber den vollen Tagessatz. Aber vielleicht sollte Jet da mal drüber nachdenken: jeder wählt seine tägliche Stundenzahl und somit seinen Tagessatz selbst! Ist halt nur doof, wenn der Kunde eine bestimmte Stundenzahl haben will. Vielleicht so: Auswahl zwischen Innenstadtmarkt A für 9 Stunden oder Vorortmarkt B für 6 Stunden. Abgestimmt auf die Kundenfrequenz.
Meine Laune am ersten WE mit der neuen Regelung befand sich eigentlich im Normalmaß, da meine Anwesenheitszeiten im Markt eigentlich ganz normal für meine Verhältnisse waren.
Dass allerdings die Laune bei den eben schon erwähnten Kollegen mit etwas lockererer Handhabung der Zeiten in den Keller geht, wenn man auf einmal 2-3 Stunden länger arbeiten muss für dasselbe Geld, das kann ich mir schon gut vorstellen.
Man sollte einfach mal überlegen, WARUM das neue Modell eingeführt wurde und WARUM es Strafen gibt: schlicht und einfach, weil viele Kollegen nur einen Bruchteil dessen erfüllen, was sie vertraglich zugesichert haben. Wenn jeder sich daran halten würde, müsste Jet jetzt nicht so durchgreifen.
Aber um mal ein Beispiel zu nennen: vor 2 Monaten habe ich in einem Markt einen Ex-HP-Promoter getroffen, der auf unsere Regionalleitung hier geflucht hat ("Beschissenste Agentur Deutschlands, die haben mir einfach meine Rechnung gekürzt ..."). Direkt im nächsten Satz meinte er dann aber, wie dämlich die doch wären, die hätten ja nicht mal gemerkt, dass er immer nur von 12-16 Uhr im Markt gestanden habe. Vielleicht haben sie es ja doch gemerkt? Meine bescheidene Meinung in Anbetracht der Rechnungskürzung, denn natürlich geht sowas vom Markt an den Außendienst, auch wenn der Markt zum Promoter erstmal nichts sagt.
Einige Leute, die ich kenne, haben grundsätzlich abends ihre Feedbackbögen nicht aus dem Markt gefaxt, sondern von daheim. So lässt sich dann nicht feststellen, wann sie den Markt tatsächlich verlassen haben.
Und dann gibt es auch einfach - nicht nur bei HP, sondern sehr firmenübergreifend - die Leute, die meinen, wenn sie ihre 10 Drucker verkauft haben, dann haben sie ihr Pensum geschafft und sie sind die Super-Checker und absolut unverzichtbaren Super-Verkäufer und können sich alles rausnehmen, weil sie ja so unersetzlich sind. Statt einfach mal ganz engagiert in den letzten 2 Stunden noch mal 3 oder 5 oder was weiß ich wie viele Drucker an den Mann zu bringen - oh Mann, vielleicht sollte man doch echt 'ne Provisionsregelung einführen! Vielleicht keine wahnsinnig hohen Provisionen und in den schwächeren Märkten ein höheres Fixum, irgendwie so.
Aber ich kann irgendwo echt nachvollziehen, dass die jetzt mal irgendwo die Notbremse ziehen mussten.
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